Sonia Leimer stellte für die Zusammenarbeit Keramikstücke zur Verfügung, die extra für den Schmuck produziert wurden. Sie sind wesentlich kleiner als ihre normal sehr großformatigen Keramikarbeiten. Da die Schmuckkünstlerin die Stücke nicht anbohren wollte, hat sie eine Art "Hülle" aus Silber entwickelt, in die das Keramikstück eingeklebt ist. Es entstehen archaisch anmutende Amulette, die an schweren Lederriemen befestigt sind und die wie Relikte aus einer fernen Kultur anmuten.
Colliers
”FAT LAVA”
Glasierte Keramik, Silber 925, Leder, Stahlschließe, 2020
Edition: each pieces is unique, S 12 + 6 AP , L 12 + 6 AP, XL 12 + 6 AP
FAT LAVA Kacheln (2020)
Die schwarze Oberfläche der Wandarbeit FAT LAVA wurde mit einer "fetten Lava"-Glasur erzielt, einem Stil, der ursprünglich als Reaktion auf die westdeutsche Begeisterung für Weltraumdesign in der Nachkriegszeit entwickelt wurde. Die meist dunklen, verkrusteten Formationen und aufgequollenen Glasuren erinnern an die Lava und kraterähnlichen Oberflächen ferner Planeten. Dieser Look passte somit zur utopischen Stimmung einer Ära des wirtschaftlichen Fortschritts und Wohlstands. Leimers Werke „Spardose“ sind ebenfalls mit fetten Lavaglasuren gestaltet und ähneln den in den 1950er und 60er Jahren beliebten Bodenvasen. Die dünnen Schlitze verschieben jedoch auf subtile Weise ihre Bedeutung und verwandeln die Objekte in Spardosen, die mit Münzen gefüllt werden können. Mit der Umwidmung dieser Gefäße kommentiert Leimer augenzwinkernd und aus heutiger Sicht eine Epoche, deren unbestechlicher Glaube an die Zukunft heute eher naiv erscheint.